Thomas52xxx
17.03.2019, 10:45

+10Foren gegen Artikel 13.

Ich fürchte, dass dieses Thema für uns gar nicht so Off-Topic sein könnte, wie es die Kategorie einen glauben lässt.

Bei Netzpolitik.org gibt es einen Bereicht zu "Foren gegen Artikel 13".


Gruß
Thomas

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Mylenium
19.03.2019, 17:10

Als Antwort auf den Beitrag von LegoLars98

Re: Foren gegen Artikel 13.

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LegoLars98 hat geschrieben:

Das große Problem das die Haftbarkeit der Plattformen mit sich bringt ist zum Beispiel das unsere lieben Abmahnanwälte (Man erinnert sich an die Bricklingsache) sobald sie ein Urheberrechtlich geschütztes Werk das irgendein Heiopei auf der Website hochgeladen hat weil er 11 ist und keine Ahnung hat was ein Urheberrecht ist, sofort ein liebes Schreiben mit einer netten Strafzahlung an die Websitenbetreiber senden können/könnten. (Als überspitzes Szenario dargestellt)


Das ist nicht neu. Das kann dir auch jetzt schon passieren. Die entsprechenden Sorgfaltspflichten bestehen schon und Beihilfe durch Unterlassung ist eben doch Beihilfe...

LegoLars98 hat geschrieben:
Doch was ist die Größtmögliche Anstrengung?


Das fragen sich die ganzen Rechtsverdreher sicher auch. Solange es keine Musterurteile und Präzedenzfälle gibt, wird diese Frage auch weitestgehend erstmal unbeantwortet bleiben. Ansonsten wird es sich im Fall von diesem Forum vermutlich einfach vor allem darum drehen, ob es zumutbar ist, die Forensoftware auf dem neuesten Stand zu halten, sie mit geeigneten Funktionen zu erweitern oder auf eine Software zu wechseln, die diese Funktionen eingebaut hat. Da sich alle drei Punkte mit Ja beantworten lassen, wäre also die klügste Strategie, zu warten, bis was entsprechendes auf dem Markt ist und dann das Forum umzustellen. Dann hat man "nach Stand der Technik" vermutlich die "größtmöglichen Anstrengungen" unternommen und der technische Aufwand und eventuelle Lizenzkosten für eine kommerzielle Forensoftware sind zumutbar.

Mylenium


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Navigation
19.03.2019, 22:25

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

+11Re: Foren gegen Artikel 13.

Mylenium hat geschrieben:

der technische Aufwand und eventuelle Lizenzkosten für eine kommerzielle Forensoftware sind zumutbar.


Ich habe nicht 20 Jahre lang an 1000steine rumprogrammiert (so unzulänglich das auch alles sein mag) um dann wegen der Urheberrechtsreform alles hinzuschmeißen und irgendeine kommerzielle Kacksoftware zu nutzen, die mir auch keine Rechtssicherheit bieten kann.

Uploadfilter hin oder her, für MICH ist das Risiko der Haftung im Grunde nicht zumutbar. Nachts postet einer ein Gedicht, wechselt das Netzwerk und gibt seinem Kumpel dem Anwalt Bescheid. Der setzt dann morgens um 8:00 beim Kaffee seinen Schriebs auf und noch ehe ich den Rechner das erste Mal hochgefahren habe nehmen die Dinge seinen Lauf. Welches Gegenargument hast Du außer dem, dass sowas schon nicht passieren wird?

Dass ich ja nachweisen könnte, dass alles abgekartet war? Dass ich ja einen Uploadfilter hätte einsetzen können (entweder selbst programmiert weil ich ja so schlau bin oder eingekauft weil ich ja so reich bin)? Dass ich mit allen Verwertern der Welt einen Lizenzvertrag hätte abschließen können?

@Kirk, der hat's sarkastisch ganz gut getroffen. Den Terrormüll hatte ich dabei noch gar nicht auf dem Schirm.

Ich werde nach dem EU Beschluss sehr gut überlegen müssen, wie das weitere Vorgehen ist bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Salat dann als deutsches Gesetz in Kraft tritt. Ich habe das Thema schon eine Weile auf dem Schirm, aber es ist gar nicht so verkehrt, es auch hier mal ein wenig breitzutreten.

Liebe Grüße,
-Rene


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SirJoghurt
19.03.2019, 22:36
@Navigation

+1Re: Foren gegen Artikel 13.

Navigation hat geschrieben:


Ich habe nicht 20 Jahre lang an 1000steine rumprogrammiert (so unzulänglich das auch alles sein mag) um dann wegen der Urheberrechtsreform alles hinzuschmeißen und irgendeine kommerzielle Kacksoftware zu nutzen, die mir auch keine Rechtssicherheit bieten kann.

Uploadfilter hin oder her, für MICH ist das Risiko der Haftung im Grunde nicht zumutbar. Nachts postet einer ein Gedicht, wechselt das Netzwerk und gibt seinem Kumpel dem Anwalt Bescheid. Der setzt dann morgens um 8:00 beim Kaffee seinen Schriebs auf und noch ehe ich den Rechner das erste Mal hochgefahren habe nehmen die Dinge seinen Lauf. Welches Gegenargument hast Du außer dem, dass sowas schon nicht passieren wird?

Dass ich ja nachweisen könnte, dass alles abgekartet war? Dass ich ja einen Uploadfilter hätte einsetzen können (entweder selbst programmiert weil ich ja so schlau bin oder eingekauft weil ich ja so reich bin)? Dass ich mit allen Verwertern der Welt einen Lizenzvertrag hätte abschließen können?


...oh da fällt mir doch ein Stein vom Herz, das Du nicht so Naiv bist zu denken das wird schon irgendwie.

Natürlich hoffen wir alle,das es nicht so schlimm wird...

aber dein Beispiel mit dem abgekarterten spiel ist sehr schön

einige sehen das wirklich zu locker
naja wie dem auch sei, bleibt es bei, zwischen Hoffen und Banken

und der Laden hier wie gewohnt, noch sehr lange am Start bleibt.

lg



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Mylenium
19.03.2019, 23:20

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: Foren gegen Artikel 13.

Navigation hat geschrieben:

Uploadfilter hin oder her, für MICH ist das Risiko der Haftung im Grunde nicht zumutbar. Nachts postet einer ein Gedicht, wechselt das Netzwerk und gibt seinem Kumpel dem Anwalt Bescheid. Der setzt dann morgens um 8:00 beim Kaffee seinen Schriebs auf und noch ehe ich den Rechner das erste Mal hochgefahren habe nehmen die Dinge seinen Lauf. Welches Gegenargument hast Du außer dem, dass sowas schon nicht passieren wird?


Wär's nicht sinnvoller, erstmal abzuwarten, welche Regelungen denn konkret kommen? Ich weiß nicht, aber irgendwie ist es vielleicht etwas voreilig, da jetzt schon am Sender zu drehen?! Nicht falsch verstehen: Ich finde die geplante Verschiebung der Haftung auch nicht gut, aber abstrakte Rechtsgrundlagen und deren praktische Umsetzung sind immer noch zwei verschiedene paar Schuhe.

Dein Beispiel macht jetzt auch für mich erstmal keinen Sinn - um seinen Urheberanspruch durchzusetzen, muss sich der böse Bube ja irgendwie zu erkennen geben, mindestens dem Anwalt gegenüber und exponiert sich damit selbst. Ein Troll, der das zum Spaß macht, würde vermutlich schnell auffliegen. Für Gefährlicher halte ich da anonyme Meldesysteme à la YouTube und Verwertungsgesellschaften, aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Ansonsten: Absolute Rechtssicherheit wird es so oder so nicht geben, aber die hast du jetzt im Prinzip auch nicht. Es ist aber für mich zumindest vorstellbar, dass eine andere Forensoftware, vielleicht mit Zertifizierung und Anbindung an irgendein Prüfsystem, wo du eben indirekt ein paar Euro im Monat an die Verwertungsgesellschaften pauschal abdrückst, zumindest einen gewissen Schutz bieten könnte. Ob's dann sowas geben wird, weiß ich ja auch nicht und wenn du das nicht willst, ist es ja eh irrelevant. Ich werf hier nur Ideen in die Runde, die mir durch den Schädel rasseln...

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


Thomas52xxx
20.03.2019, 07:24

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

+1Re: Foren gegen Artikel 13.

Mylenium hat geschrieben:


Wär's nicht sinnvoller, erstmal abzuwarten, welche Regelungen denn konkret kommen? Ich weiß nicht, aber irgendwie ist es vielleicht etwas voreilig, da jetzt schon am Sender zu drehen?!

"Wir entschärfen das im Ausführungsgesetz" ist allenfalls eine Beruhigungspille. Hat mir jemand ein Vorhaben, bei dem das tatsächlich passiert ist? Eigentlich kenne ich das eher andersherum. Instrumente werden gegen "Terrorismus" geschaffen und werden gegen Taschendiebe eingesetzt.

Ich finde es schon allerhöchste Eisenbahn jetzt zu artikulieren, dass man mit einem Mist wie er sich derzeit abzeichnet in keiner Weise einverstanden ist. Bei der Europawahl war der Souverän ja schon immer etwas experimentierfreudiger und hat sein Kreuzchen auch mal Abseits der im Bundestag vertretenen Partien gemacht. Extra für Martin Sonneborn sollte ja eine 5%-Hürde eingeführt werden, aber da gab es eine Watsche.

Ich denke schon, dass die den "Uploadfilter" forcierenden Parteien so langsam bewusst wird, dass sie auf dem besten Weg sind, es sich bei den nachwachsenden Wählern dauerhaft zu verscherzen. Mein 12-jährige Sohn hat mir ungefragt über "Artikel 13" berichtet, und das "Playing-of-Videos" dadurch verboten würden.


Gruß
Thomas

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Kirk
20.03.2019, 07:44

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

Re: Foren gegen Artikel 13.

Wär's nicht sinnvoller, erstmal abzuwarten, welche Regelungen denn konkret kommen? [...] abstrakte Rechtsgrundlagen und deren praktische Umsetzung sind immer noch zwei verschiedene paar Schuhe.


Nö, wär‘s nicht. Bedenke: Das Internet ist europaweit erreichbar und jedes Land kann die Richtlinie umsetzen, wie es lustig ist. Das wird zwangsläufig zu einem Klagetourismus führen.
Falls Du das für absurd hältst: Ist Dir bekannt, dass die meisten Klagen zu Internet-Themen in Hamburg und München geführt werden? Das liegt u.a. daran, dass diese Gerichte bei IT-Themen als besonders inkompetent gelten und jeden Müll durchwinken. Und genau das gleiche werden wir mit Artikel 13 auch erleben: Die Rechteverwurster werden sich den dümmsten Richter in dem EU-Land mit der für sie schärfsten Umsetzung aussuchen.

Gruss

Thomas


\\//_ Build long and ℘rosper!


Mylenium
20.03.2019, 07:47

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Foren gegen Artikel 13.

Thomas52xxx hat geschrieben:

Ich denke schon, dass die den "Uploadfilter" forcierenden Parteien


Die Parteien forcieren nix derartiges. Darin liegt ja das große Misverständnis. Es scheint nur alle Welt anzunehmen, dass Uploadfilter die beste und einzige Lösung sind, um die Anforderungen zu erfüllen....

Mylenium


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Mylenium
20.03.2019, 07:56

Als Antwort auf den Beitrag von Kirk

Re: Foren gegen Artikel 13.

Kirk hat geschrieben:

Und genau das gleiche werden wir mit Artikel 13 auch erleben: Die Rechteverwurster werden sich den dümmsten Richter in dem EU-Land mit der für sie schärfsten Umsetzung aussuchen.


Schon möglich, aber auch da weiß ich nicht, ob man das ganz so pessimistisch sehen muss, solange noch nicht geklärt ist, welche Rechtsstände und Zuständigkeiten z.B. für die vorgesehenen vereinfachten Beschwerdeverfahren gelten sollen und welche widersprüchlichen Regelungen z.B. In den jeweiligen nationalen Urheberrechtsregelungen nicht angewandt werden dürfen oder harmonisiert werden müssen....

Mylenium


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Steinemann
20.03.2019, 15:43

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Foren gegen Artikel 13.

Wikipedia geht offline

https://www.orf.at/#/stories/3115871/

Steinemann



AdmiralStein
20.03.2019, 17:17

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+2Re: Foren gegen Artikel 13.



10-Minuten-Video, das die gegensätzlichen Positionen zu Artikel 13 beleuchtet. Zusammengeschnitten aus zwei Interviews mit dem wohl stärksten Befürworter (Axel Voss) und der wohl stärksten Gegnerin (Julia Reda) des Artikels, zumindest unter den deutschen EU-Abgeordneten.

Grüße

Matthias



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