IngoAlthoefer
06.01.2018, 13:53

+3Spiel "Dipole"

Hallo allerseits,

ein begnadeter Radierer war ich nie, aber ein
begeisterter. Das lag auch daran, dass ich mir
die blau-roten Radiergummis als Elementar-Magnete
(Dipole) vorstellte.

Beim Aufräumen fand ich jetzt ein 2-Personen-Spiel von
2004 wieder, wo die Spielfiguren blau-rote Radierer sind.
Der eine Spieler darf Radierer waagerecht legen, der
andere senkrecht. Ein Radiergummi darf nur so gelegt
werden, dass die rote Seite nicht an andere rote Seiten
grenzt, und die blaue Seite nicht an blaue Seiten
grenzt. Jedes gelegte Radiergummi belegt zwei Felder.

Sieger ist, wer als Letzter noch einen Radierer legen
kann. Um das Spiel abwechslungsreicher zu machen, werden
zu Beginn einige Monopole auf einzelne Felder des 8x8-
Brettes gelegt. Name des Spiels: "Dipole".

Hier ein Foto der alten Version.

[image]



Beim Betrachten wurde mir klar, dass das Spiel viel einfacher
(und etwas billiger) mit blau-roten Stangen aus 2x2-LEGO-Steinen
realisiert werden kann. Hierzu auch zwei akuelle Fotos:

[image]


[image]


Gewonnen hat diese Partie der Spieler, der senkrecht gelegt hat. Er könnte sogar
noch eine weitere Stange legen.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


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Lok24
06.01.2018, 14:34

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Spiel "Dipole"

Hallo Ingo,

1.) Lustiges Spiel
2.) Deine Spielsteine haben - hm - sehr wenig Charme.
Rufe eine Wettbewerb auf "Schöne Spielsteine gestalten"
3.) Die Regeln sind trivial
4.) Das würde mein EV3 schaffen, der Roboter spielt dann gegen die Besucher...
5.) Gibt es einen statistischen Zusamenhang zwischen dem Erstsetzenden und dem Gewinn?
6.) Ändert sich das durch die Monopole?
7.) Gibt es gewinnsteigernde Strategien?

Grüße

Werner



Legomichel
06.01.2018, 15:13

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Spiel "Dipole"

?


Wenn ich meine restlichen Steine nicht mehr finde,dann ziehe ich meine Schuhe aus.
Befreit die Minifiguren aus Tüten und Schachteln,sie danken es euch.
:-)
Gruß Michael - Legomichel


IngoAlthoefer
06.01.2018, 17:19

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

+2Aufruf zum "Dipole"-Wettbewerb

Hallo Werner,

danke für die konstruktive Rückmeldung und die
guten Fragen und Anregungen.

Lok24 hat geschrieben:

...
2.) Deine Spielsteine haben - hm - sehr wenig Charme.
Rufe eine Wettbewerb auf "Schöne Spielsteine gestalten"

Sehr gute Idee. Hiermit rufe ich zu einem Wettbewerb auf,
aus LEGO-Material schöne Exemplare eines Dipole-Spiels zu
gestalten.


Die Rahmenbedingungen:
* Neben den normalen Spielsteinen mit Maßen 2x1 (bzw. 1x2) soll es
auch "einige" neutrale Monopole geben.
* Die Farben blau und rot für die Spielsteine sind die natürlichste
Wahl (wenn man Elementar-Magnete im Hinterkopf hat). Aber auch
schöne Farb-Varianten sind willkommen.

* Es gibt im Wettbewerb drei Kategorien:
(a) nur Dipole-Spielsteine (und Monopole)
(b) Spielsteine UND Spielbrett (und freiwillig: Schachtel für die Spielsteine)
Das Spielbrett darf wahlweise 6x6 oder 7x7 oder 8x8
Felder haben.
(c) Spielsteine (und Spielbrett), die durch LEGO-Roboter gut zu erkennen
und zu bedienen sind
Wichtig für (b) und (c): Die Spielsteine müssen nicht unbedingt auf dem
Spielbrett einrasten. Speziell für Roboter könnte es hilfreich sein, wenn
die Figuren nur auf glatte Fläche gelegt werden.


* Vorläufiger Einsendeschluß: 28. Februar 2018
Wenn jemand gut begründet, warum er/sie mehr Zeit braucht,
wird diese gewährt.

* Einsendungen bitte an meine Email-Adresse:
ingo.althoeferDIPOLEuni-jena.de
wobei DIPOLE durch das Zaubersymbol zu ersetzen ist.

Es gibt Preise: aus meinem kleinen Spieleverlag, aus meinem
Buchopus und aus meinem LEGO-Fundus. Ohne jetzt Details zu nennen:
Ich werde mich nicht lumpen lassen. Für jeden Beitrag, der hier
im 1000-Steine-Forum allgemein als schön anerkannt wird, gibt
es einen Preis.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Aber ich werde niemanden ausbeuten
oder übers Ohr hauen.

Ihr kennt mich ja hoffentlich alle als redlichen Zeitgenossen.

Falls ich Rahmenbedingungen vergessen habe, fragt bitte nach (hier
im Forum oder per Email).


Das würde mein EV3 schaffen, der Roboter
spielt dann gegen die Besucher...

Für regelkonform DIPOLE spielende Roboter (auf 6x6-Brett)
würde es Sonderpreise geben. Geil wäre natürlich, wenn
es zwei oder mehr (verschiedene) Roboter für DIPOLE gäbe und
man die gegeneinander antreten lassen könnte.

Zu Werners anderen Punkten antworte ich in einem separaten Posting.

In Erwartung Eurer Resonanz freundliche Grüsse,
Ingo.


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IngoAlthoefer
06.01.2018, 17:34

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
IngoAlthoefer
06.01.2018, 17:35

Re: Spiel "Dipole"

DISCLAIMER: Für eine erfolgreiche Teilnahme am
Dipole-Wettbewerb muss man die folgenden Ausführungen
nicht verstehen.



Lieber Werner,

hier kommen Antworten zu Deinen weiteren Punkten.

Lok24 hat geschrieben:

Lustiges Spiel

Das Spiel hat einen theoretischen Hintergrund
in der kombinatorischen Spieltheorie. Dort gibt
es das (noch einfachere) Spiel "Domineering"
(was bei manchen Leuten auch CrossCram heisst).
https://de.wikipedia.org/...#Beispiel:_Domineering
https://en.wikipedia.org/wiki/Domineering

Eine Konsequenz: Sehr spielstarke Computerprogramme für
"Dipole" wären auch für die Szene der kombinatorischen
Spieltheoretiker interessant.

Die Regeln sind trivial.

Gut beobachtet.
Aber im Gegensatz zum Erfassen der Regeln dürfte
es alles andere als trivial sein, das Spiel meisterhaft
zu spielen.

Gibt es einen statistischen Zusamenhang zwischen dem Erstsetzenden und dem Gewinn?

Das Spiel ist deterministisch. Durch die Grösse des Spielbrettes
steht fest, wer bei optimalem Spiel gewinnt: der Anziehende
oder Nachziehende. Für Domineering sind mit jahrelangem
Computereinsatz Tabellen errechnet worden, die angeben,
für welche (kleinen) Brettgrössen der Anziehende und für
welche der Nachziehende einen Gewinn hat.

Ändert sich das durch die Monopole?

Ja. Und weil man 3+2 Monopole auf etwa eine Million
verschiedene Arten auf einem 8x8-Spielbrett anordnen
kann, dürfte es "nicht so leicht" sein, für alle diese
Anordnungen vorbeugend Siegstrategien zu berechnen.
(Es sei denn, man hat DeepMind und AlphaZero in der
Hinterhand...)

Man kann in einer Startphase des Spiels die Monopole
durch die Spieler einsetzen lassen.

Gibt es gewinnsteigernde Strategien?

Lange nachdenken...
Wer Domineering gut spielt, sollte auch bei Dipole
gute Karten haben.

Grüße, Ingo.

PS zu "ungefähr eine Million": Wenn man Symmetrien
nicht berücksichtigt, gibt es auf 8x8-Brett
(64 über 3) mal (61 über 2) = 64*63*62*61*60/12
verschiedene Anordnungen der Monopole.


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IngoAlthoefer
06.01.2018, 17:37

Als Antwort auf den Beitrag von Legomichel

Re: Spiel "Dipole"

Hallo Michel,

Legomichel hat geschrieben:

?

kannst Du Deine Frage etwas konkretisieren?

Ingo (erklärt gerne).


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Friemelsteiner
10.01.2018, 14:33

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

+2Re: Spiel "Dipole"

Hallo Ingo und hallo Leute,

es tut mir Leid, aber ich muss den Besserwisser rauslassen. Die Divergenz des magnetischen Feldes ist immer 0, was die Existenz von magnetischen Monopolen ausschließt. Beim elektrischen Feld sieht es anders aus. Die Divergenz des E-Feldes verschwindet nicht. Geh doch lieber von elektrischen Dipolen und Monopolen aus.

Davonmal abgesehen finde ich das Spiel nicht schlecht. Was die Trivialität der Spielregeln angeht, finde ich nicht, dass das schlecht für ein Spiel ist. Die klassischen Brettspiele gibt es schon ewig und da sind die regeln auch nicht sonderlich kompliziert. Ich finde, dass das Spiel auch ziemlich lehrreich sein kann.

Viele Grüße aus Friemelstein
Friemelsteiner



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Lok24
10.01.2018, 14:37

Als Antwort auf den Beitrag von Friemelsteiner

Re: Spiel "Dipole"

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Moin,

nein, mein "trivial" war auch positiv gemeint.
In dem Sinn, das man das gut einem Robot überlassen kann.
(mit einer Strategie hat das noch nichts zu tun).

Grüße

Werner



IngoAlthoefer
10.01.2018, 15:12

Als Antwort auf den Beitrag von Friemelsteiner

Re: Spiel "Dipole"

Hallo Friemelsteiner,

danke für den Hinweis. Du hast recht.

Friemelsteiner hat geschrieben:

es tut mir Leid: ...
Die Divergenz des magnetischen Feldes ist immer 0,
was die Existenz von magnetischen Monopolen ausschließt.

Man könnte natürlich sagen: Das Spiel selbst ist in
der Ebene, und die Monopole sind senkrecht gestellte
Stabmagnete...

Für LEGO-Realisierungen des Spiels kann
man sich ja schöne Darstellungen der
elektrischen Pole überlegen, die von denen
der Spiel"figuren" abweicht.

Was die Trivialität der Spielregeln angeht,
finde ich nicht, dass das schlecht für ein Spiel ist.

So ist es. Deshalb bevorzuge ich es auch, wenn man
die Regeln als "einfach" bezeichnet; das ist neutraler.

Einer der modernen Klassiker ist "HEX" von Piet Hein.
Das zeichnet sich auch durch besonders einfache Regeln aus.
Und John Conways Zellular-Automat "LIFE" hat auch besonders
einfache Regeln.

Ich finde, dass das Spiel auch ziemlich lehrreich sein kann.

So ist es gedacht. Und wenn es jemand schön baut
(z.B. aus LEGO), wird es auch toll aussehen.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


Friemelsteiner
12.01.2018, 19:05

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Spiel "Dipole"

Hallo Ingo,

Man könnte natürlich sagen: Das Spiel selbst ist in
der Ebene, und die Monopole sind senkrecht gestellte
Stabmagnete...

damit könnte man mehrer Spiel-Ebenen mit ein ander Verknüpfen und somit das Spiel "dreidimensional" machen.
Wenn man den halben Pol des Dipols in Ebene n setzt, könnte man sich dann aussuchen ob man den anderen Pol in Ebene n+1 oder n-1 setzt wenn möglich.
Dadurch wurde das Spiel aber etwas komplizierter. Vielleicht könnten dann entweder zwei Spieler eine Anzahl vertikaler Dipol benutzen,
oder es kommt eine dritte Person hinzu die nur vertikale Dipole setzt.

Viele Grüße aus Friemelstein
Friemelsteiner



IngoAlthoefer
14.01.2018, 13:14

Als Antwort auf den Beitrag von Friemelsteiner

Re: Spiel "Dipole"

Hallo Friemelsteiner,

jetzt habe ich etwas für Deine Ideen
nachgedacht. Sehr interessant.

Friemelsteiner hat geschrieben:

... Monopole sind senkrecht gestellteStabmagnete...

damit könnte man ... das Spiel "dreidimensional" machen.
Wenn man den halben Pol des Dipols in Ebene n setzt, könnte man sich dann
aussuchen ob man den anderen Pol in Ebene n+1 oder n-1 setzt wenn möglich...

Praktisch wäre volles 3-d wohl zu kompliziert.
Gut vorstellen könnte ich mir aber zwei Schichten übereinander.

Bei 6x6-Platte hätte man dann 2*36 = 72 Felder,
was auch ein vernünftige Partielänge nach sich
zöge. Und mit LEGO-Steinen dürfte man das gut
realisieren können.

Ingo.


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IngoAlthoefer
22.03.2018, 15:00

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Keine "Dipole"-Preise

Leider gab es keine Einsendungen zum Dipole-Wettbewerb,
deshalb auch keine Preise.

Ingo.


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Dorothea Williams
22.03.2018, 19:49

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Keine "Dipole"-Preise

Ob diese fixe Skizze alle oder auch nur eine der gestellten Anforderungen erfüllt, bleibt noch zu eruieren. Terminlich zu spät kommt sie allemal. Doch Thema wie zugleich Wettbewerb hatte ich vollkommen übersehen. Da es aber nun schon mal gebaut ist, soll es auch präsentiert werden.

Vermeintlich simple Spiele, also solche mit sehr überschaubaren Regeln und Handlungsweisen, schätze ich sehr. Je einfacher, desto lieber sind sie mir. Die wahre Cleverness eines Spieles besteht im Einfachen und nicht im Komplexen.

[image]


Nur wenige finden den Weg. Manche erkennen ihn nicht, manche wollen das gar nicht.


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