wheinz
20.01.2012, 20:33

Reinigung von vergilbten Schienen

Hallo Legofreunde

Ich habe für meine 12V Eisenbahn Schienen dazugekauft.
Nun sind einige davon aber schon so richtig vergilbt.
Ich bin mir nicht sicher ob das eventuell Nikotienrückstände sind,
dem Geruch nach aber eher nicht.
Herkömmliche Reinigung mit Seifenwasser und Bürste war leider erfolglos.

Gibt es ein Mittel mit dem man das entfernen kann,
bzw. geht das runter?
Hat jemand einen Tipp für mich.

Danke!

mfg Heinz


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Thekla
20.01.2012, 23:16

Re: Die Sonne ist das Problem

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Hi,


» Die Sonne ist doch das Problem! Durch die Sonne werden doch die alten
» weißen, blauen und auch grauen Steine gelb.


Versuchs doch einfach mal mit nur einem Stein, ist ja nix zu verlieren. Es klappt, glaubs mir!

[image]



Nur die Pflanze hats nicht wirklich überlebt

Gruß
Thekla


Brickmiller
21.01.2012, 01:47

Re: Die Sonne ist das Problem, eben nicht

Hi Cabrio,

» Die Sonne ist doch das Problem!

sorry no, zu hohe Luftfeuchtigkeit ist wohl eines der großen Vergilbungsrisiken! zumindest was das ABS / Lego angeht
es gibt auch deutliche Unterschiede in der Herstell- Materialcharge

(das sieht bei anderen Kunststoffen ggfs. auch anders aus, hier kann Sonne,
genauer der UV-Anteil durchaus Verfärbungen fördern)

Der "Thekla-Tip" funzt nicht nur, er kostet auch nix (ausser bissele Geduld)


farbenfrohe Grüße

Ralf


Ben®
21.01.2012, 14:13

Re: Die wahren Vergilbungsrisiken:

» zu hohe Luftfeuchtigkeit

Moin,

das klingt interessant. Hast Du dafür irgeneinen Beleg?
Demnach würde LEGO in Bad und Küche ggf. besonders leiden. Und ebenso Dachboden- und Altbaukeller-Funde.

Klingt nicht abwegig, aber ich kann es aus eigenem Erleben nicht bestätigen.

Ich kenne (als öfter genennte Ursache) dann noch den Faktor "Lignin" oder so.
Also Holfbestandteile - insbesondere in brauner Pappe.
Lagerung im Originalkarton kann demnach nachteilig sein.
Und hier kenne ich Modelle, die bei Lagerung im 2126-Karton ruiniert worden sind. Trotz dunkel-trockener Lagerung bei normaler Raumtemperatur.

Früher nutzte ich auch Holz-Stapelboxen (Kiefer oder Fichtenholz).

[image]


Da erlitten Steine auch Vergilbung und ich bin auf Kunststoff-Boxen (zudem mit staubdichtem Deckel) ausgewichen. Ich bilde mir ein, seither weniger Vergilbungsprobleme zu haben.

Weiß noch wer von anderen Gilbrisiken?

Beste Grüße,


Cabrio
21.01.2012, 16:51

Re: Die Sonne ist das Problem, eben nicht

» Hi Cabrio,
»
» » Die Sonne ist doch das Problem!
»
» sorry no, zu hohe Luftfeuchtigkeit ist wohl eines der großen
» Vergilbungsrisiken! zumindest was das ABS / Lego angeht
» es gibt auch deutliche Unterschiede in der Herstell- Materialcharge
»
» (das sieht bei anderen Kunststoffen ggfs. auch anders aus, hier kann
» Sonne,
» genauer der UV-Anteil durchaus Verfärbungen fördern)
»
» Der "Thekla-Tip" funzt nicht nur, er kostet auch nix (ausser bissele
» Geduld)

»

Alles klar, dann habe ich wieder etwas gelernt. Ich werde es ausprobieren.

Ich Frage mich nur warum bei alten Bausätzen - wenn ich sie auseinander nehme - z.b. bei weißen Steinen nur die Fläche vergilbt ist, die sichtbar ist. Warum ist das so?

Danke und Gruß
Cabrio


»
» farbenfrohe Grüße
»
» Ralf


Ben®
21.01.2012, 18:18

Re: Die Sonne ist das Problem, eben nicht

» Ich Frage mich nur warum bei alten Bausätzen - wenn ich sie auseinander
» nehme - z.b. bei weißen Steinen nur die Fläche vergilbt ist, die sichtbar
» ist. Warum ist das so?

Moin Cabrio,

bisher ist nur getestet UND bestätigt, daß Sonnenlicht (selbst - oder insbesondere durch Glas) Lego zurückverfärben kann.

Weiterhin gibt es die Erfahrung, daß Karton/Holzausdünstungen chemisch so auf die Steine wirken, daß sie vergilben.

Im Bereich, wo Steine verbunden sind, kommen Ausdünstungen(+ ggf. Luftfeuchte?) mangels Luftaustausch kaum hin. Damit ist da mit wenig bis gar keiner Verfärbung zu rechnen.

Eine wichtige weitere Eigenschaft von LEGO-ABS-Material:
es neigt zum Reißen, wenn es mit (pflanzlichen) Fetten in Berührung kommt.

Da reichen Chips-Finger hin, und ein Modell ist verdorben.
Ebenso bei Steinen auf Sahnetorte; daß reißt ggf. schon nach Stunden!
(Und nein: ich mag gar keine Sahne - aber verlieh mal entsprechende Steine.
Kartoffelchips mag ich schon, aber beim LEGO-Bauen gibt es aus beschriebenen Gründen maximal Rotwein und Salzstangen).

[image]



Gruß


Brickmiller
21.01.2012, 22:47

Re: Die wahren Vergilbungsrisiken:

Moin Ben,
»
» das klingt interessant. Hast Du dafür irgeneinen Beleg?

natürlich nicht im juristischen Sinne

Auch bei mir sammelten sich über die Jahre einige Steine mit Gilb an.
Z.B. bei eingelagerten Moc's, Dachboden+Dunkel in einer wenig gut
durchlüfteten Ecke, ja Pappschachteln scheinen die Luftfeuchte gern
anzunehmen und zu "bewahren".

Ich hab vor 3-4 Jahren Sets mit einigen weißen Steinen aufgemacht, die Teile
waren in einer offenen Plastikschale im Keller gestanden, dort ist es dunkel
(keine Sonne oder UV, auch nur selten Leuchtstoffröhrenlicht) aber gerade im
Sommer ist die Luftfeuchte eher hoch.
Mein Gefühl dazu wurde von einem Luftfeuchtemeßgerät bestätigt.

Eigenwilligerweise sind nicht alle weißen Teile gleichmäßig vergilbt
(allesamt unverbaut, neu und auch noch nicht richtig in den Fingern gehabt)

Rene hat mir mal von Modellen erzählt, welche er Jahrelang immer wieder
ausgestellt hat, ohne Trouble. Bis die Modelle mal auf eine Ausstellung
gingen wo die Luftfeuchte wohl besonders hoch war. Binnen ein paar Tagen
stellten sich Verfärbungen ein.

ABS reagiert bisweilen extrem empfindlich, Zahnräder mit
Teflonspray zu schmieren gibt binnen Minuten "Brösel" !!!

» Demnach würde LEGO in Bad und Küche ggf. besonders leiden. Und ebenso
» Dachboden- und Altbaukeller-Funde.
so ist's
» Klingt nicht abwegig, aber ich kann es aus eigenem Erleben nicht
» bestätigen.
ich leider schon
» Ich kenne (als öfter genennte Ursache) dann noch den Faktor "Lignin" oder
das war mir so noch nicht klar
passt aber "in's Bild"

» Früher nutzte ich auch Holz-Stapelboxen (Kiefer oder Fichtenholz).
d.h. relativ hoher Anteil ätherische Öle im Holz

» Beste Grüße,
von mir solche zurück

Ralf


Cabrio
21.01.2012, 23:20

Hilft da ein Solarium?

»
» bisher ist nur getestet UND bestätigt, daß Sonnenlicht (selbst - oder
» insbesondere durch Glas) Lego zurückverfärben kann.
»
Hallo Ben,

Vielen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung. Echt super! Ich habe viel neues über meine Steine gelernt

Eine Frage habe ich aber noch: Kann ich die verfärbten Steine auch unters Solarium legen?

Viel Sonne haben wir in den letzten Wochen hier nicht gehabt und es sieht ja auch nicht danach aus, dass es besser wird. Ansonsten muss ich noch einige Monate warten.

Vielleicht probiere ich es einfach mal mit dem Solaruim aus.

Sonnige Grüße

Cabrio


yoube
22.01.2012, 16:21

Re: Die Sonne ist das Problem, eben nicht

» » Ich Frage mich nur warum bei alten Bausätzen - wenn ich sie auseinander
» » nehme - z.b. bei weißen Steinen nur die Fläche vergilbt ist, die
» sichtbar
» » ist. Warum ist das so?
»
Hi,

ganz sicher ist, auch durch meine eigenen Versuche bestätigt, das blaue und weiße Steine, alt wie neu, durch latente UV Bestrahlung und gleichzeitigen Blüten und Umweltstaub ungleich schneller (ver)gilben als wenn sie davor geschützt werden!! (UV Schutzfolie u. a. geschützte Aufbewahrung!)
lg
Uli


Haniwa
22.01.2012, 16:50

Re: Die wahren Vergilbungsrisiken:

Hallo zusammen,

der negative Effekt von langer Lagerung der Steine in Pappschachteln oder Holzkisten dürfte tatsächlich mehrere mögliche Ursachen haben:

- Bei Holz kann die eingesetzte Versiegelung (Lack, Öl) mit dem ABS reagieren und zusätzlich das Harz (gerade bei Kiefernholz) einen negativen Effekt haben.

- Bei Papier können ebenfalls Farbstoffe und Versiegelungen reagieren. Zusätzlich ziehen Celluloseverbindungen Wasser und zersetzen sich mit der Zeit. Die Zersetzungsprodukte wirken dann ebefalls auf das ABS
Selbst bei normaler Luftfeuchtigkeit bindet Cellulose Wasser, hier könnte höchstens eine extrem trockene Lagerung helfen (<40% Luftfeuchtigkeit).
Doch dabei bekäme man selber schnell Probleme mit den Schleimhäuten.

- Wasser alleine (also reines H2O) dürfte dem ABS wenig anhaben können, eher dann die in normalem Wasser (inkl. Luftfeuchtigkeit) enthaltenen Verunreinigungen. Zusätzlich werden durch die Feuchtigkeit die auf dem Lego haftenden Verunreinigungen (u.a. normaler Staub) zersetzt und reagieren ebenfalls.

- Die Lagerung in Plastikbehältern dürfte solange kein Problem darstellen, wie nicht durch Kontakt zum ABS Weichmacher etc. austreten und ihrerseits die Legosteine angreifen. Hier helfen gerade bei unbekannten Materialmischungen nur Beobachtngen über längere Zeit. Bei dediziert ausgewiesen Sortierkästen und -boxen dürfte das aber nicht der Fall sein, eher schon bei zweckentfremdeten Kisten aus anderen Bereichen.

Gruß,
Haniwa


Haniwa
22.01.2012, 16:59

Re: Die Sonne ist das Problem, eben nicht

Hallo,

wie Ben schon geschrieben hat, können Fette sehr schnell zu Schäden am Material führen.

Auch ohne das ABS genauer untersucht zu haben, hat mir ein befreundeter Chemiker bestätigt, dass Fette sehr schnell in die Oberfläche von Verbindungen eindiffundieren können, die ihnen strukturell ähnlich sind. Dabei werden die Weichmacher im Plastik oder deren Ersatzstoffe entfernt. Diese sind nicht fest gebunden und können also leicht das Material verlassen (sie diffundieren heraus).
Weiterhin kann es sein, dass die Vernetzungsstruktur des Polymers (Plastik) geändert wird, wodruch dann Stabilität und Flexibilität der Legosteine beeinträchtigt werden.

Deshalb darf man z.B. bei Kondomen auch nur bestimmte Gleitmittel verwenden, da in anderen evtl. verwendete Zusatzstoffe (Ätherische Öle, Fette etc.) sonst das empfindliche Material angreifen und zerstören können.
Und das bereits in der Kürze der normalerweise verwendeten Einsatzdauer

Gruß,
Haniwa


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