Zypper
11.04.2021, 17:40

+3Projekt 366: Verspieltes

086 – TicTacToe

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Unbestrittener Hauptdarsteller ist ohne Zweifel dieses gelbe Belville-Ding in der Mitte. Ich fand es in der Wühlkiste eines Händlers, der seinen Laden im Rahmen der „Brixembourg 2019“ in Junglinster aufgeschlagen hatte. Lob solchen Wühlkisten, sie enthalten Schätze und Schätzenswertes, auch wenn einem der Nutzen nicht sofort ins Auge fällt. Aber das Element stammt aus einer Zeit, in der zwar viele Großelemente in ihrer Einsatzvielfalt bereits erheblich eingeschränkt waren, aber das ist ja nichts zur heutigen Situation, in der immer mehr Elemente nur das sein können, was sie sollen und nicht mehr das, was sie durch die Phantasie ihres Verwenders sein könnten. Hier also wiederum ein uraltes Brettspiel. Es ist so alt, wie es gut ist

136 – Solitär

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Längst nicht alle der hier vorgestellten MOCs sind auf meinem Mist gewachsen. Dieses Spiel etwa habe ich gefunden in dem Buch „365 Ideen für deine LEGO Steine“ von 2017, erschienen im D&K-Verlag, das ich Anfang 2017 zu rezensieren hatte. Nach wie vor ist dieses Buch eine Fundgrube, und wer irgendwo noch ein Exemplar ergattern kann, sollte es tun. Das Spiel „Solitär“ selber blickt auf eine mehr als 300jährige Geschichte zurück und stammt, wie Wikipedia gesichert weiß, aus Frankreich.

138 - Bauhaus-Schachfiguren

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Zu dem Spielbrett, das sich später vorstellen werde, gehören diese Figuren. Sie ahmen einen Entwurf eines Künstlers namens Josef Hartig aus dem Dessauer Bauhaus nach; dieser ist knapp 100 Jahre alt. Und unverwüstlich auch in LEGO. (Vorbild gefunden bei Instagram ...)
So friedlich wie auf diesem Bild werden die beiden Parteien sicher so schnell nicht wieder zusammenkommen, ist es doch ihr Sinn und Zweck, sich nach den jahrhundertealten Regeln einer höchstentwickelten Spielkunst zu bekämpfen. An der für heute erforderlichen Teilzahl fehlen genau vier, sie werden dargstellt durch schöne alte Buchstaben- und Zahlensteine, die es vor 50 Jahren genau einmal gab und seither nicht mehr, jedenfalls nicht in dieser Form. Was wohl wäre, wenn die Firma auf die Idee einer Neuauflage käme, sagen wir schwarze Groteskschrift auf weißem Grund, als einem 1x1-Stein? Perfider Gedanke. Am besten, man schlägt ihn sich aus dem Kopf.

159 – Ein Irrgarten

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Es gibt nun mehrere Wege, die zum Ausgang führen; das ist nicht ideal, ich weiß. Aber für den ersten Versuch? Also ich bin zufrieden. Ich werde das Spiel zu meinem Repertoire dazunehmen und es auf Ausstellungen einfach anbieten und dann sehen, wie’s ankommt. Entscheidend ist ja, eine Stahlkugel durch den Parcours zu lotsen; ich denke, das wird schwierig genug für Kinder, die bisher ein Tablet gewöhnt sind. Bin gespannt! Also mit einer kleinen Glaskugel aus einer Tintenpatrone ist das ganz schön kitzlig. Den Weg sehen und wissen ist das eine. Das Kügelchen wirklich um die Ecke zu bringen dann das andere …

188 – Das Pfeilspiel

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Entnommen einer Spieleseite des monatlich erscheinenden Magazins für Mensa-Mitglieder. Man drehe die Pfeile auf die Ziffern so, dass die Anzahl der auf sie gerichteten Pfeile dem Wert der Ziffer entspricht. Ein Pfeil kann durch mehrere Ziffern hindurchgehen, erlaubt ist vertikal und horizontal. – Mein Ausstellungskonzept sieht nun einmal meine Anwesenheit „am Stand“ vor, es steht und fällt damit, ob und wie ich Leute fürs Mitspielen gewinnen kann oder nicht. Das ist mir als „Personenkult“ vorgeworfen worden! Als wäre es falsch, seine Persönlichkeit auf eine Ausstellung mitzubringen und das zu tun, was einem liegt und Spaß macht? Richtig ist nämlich offenbar dieses Verhalten als Aussteller: Man platziere sein MOC auf den dafür vorgesehenen Platz, stelle das Schild mit der MOC-Karte auf, helfe beim Aufbau der Barrikaden und tauche erst wieder zum Abbau am Sonntag auf. Das mag ein vertretbares Konzept sein, und ich akzeptiere es durchaus: Soll doch jeder machen, wie er meint und lustig ist. Damit muss es noch lange nicht zu meinem Konzept werden. Im Gegenzug nun jedoch auf dieselbe Akzeptanz für meine Herangehensweise zu hoffen, hat sich über die Jahre als vergeblich herausgestellt: Am abfälligsten urteilen über meine Spiele die, die nachweislich noch nie an einem meiner Stände auf irgendeiner Ausstellung waren, und die Vorwürfe aus dieser Richtung sind oft genug schlichte Lügen, vornehmlich aus dem Munde von Leuten, die mich nicht mal kennen. Das müssen sie natürlich auch nicht, niemand muss das. Verurteilen tun sie trotzdem. Und werden geliked dafür. So isch halt au widder, wie man im Schwabenland sagt.

234 – Das Summe-15-Spiel

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Noch so ein kleines Spiel aus meinem Angebot, auch dieses überzeugt durch seine Einfachheit: Die Ziffern von 1 bis 9 sind so anzuordnen, dass die Summe in der Zeile und in der Spalte jeweils 15 ergibt. Das ist perfekt für Rechenanfänger und alle, die es auf Ausstellungen insbesondere an Sonntagen lieben, an Mathematik erinnert zu werden. Für „Große“ ist das natürlich nichts, weswegen insbesondere AFOL auf Ausstellungen mein Konzept des Einbeziehens des Publikums nicht immer sofort verstehen und oft rundweg ablehnen. Für mich zählt aber, was mein Publikum dazu sagt, und da sind die Urteile nach meiner Beobachtung eindeutig und unabhängig davon, wo genau ich diese Spiele anbiete. Ich habe nun so viele Stunden an meinen Spieltischen verbracht, dass ich sicher besser als Außenstehende und Unbeteiligte beurteilen kann, ob etwas bei den Leuten – hier insbesondere bei Kindern – „ankommt“ oder nicht.

237 – Wolf und Schafe

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Und nachdem nun auch die Figuren dazugekommen sind, kanns ja munter losgehen mit einem Brettspiel, das über 200 Jahre auf dem Buckel und dennoch nichts von seinem Reiz und seiner Schwierigkeit verloren hat. Regeln hier.
Es ist ein großer Erfolg, wo immer ich damit aufschlage im In- und Ausland und die Kleinen und Großen zum Mitspielen auffordere. Weil es so simpel ist, vielleicht? Jedenfalls: Wenn die Schafe alles richtig machen, gewinnen sie immer. Doch schon der kleinste Fehler wird den Schafen zum Verhängnis, und der böse Wolf frisst sie alle, alle auf!


Mit Gruß und Dank
Zypper

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Über das Projekt 366 bei FlixBrix
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Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
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Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020


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