Bevor die Träume in meiner Jugend feucht wurden, träumte ein Junge zu Anfang der 70er meist von einem Bonanzarad.
Basierend auf dem Kinderrad von Michael Jasper habe ich ein Hochlenkerrad gebaut. Um eine stilgerechte Umsetzung des Bananensattels habe ich besonderen Wert gelegt.
Gruß
Thomas
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friccius hat geschrieben:
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Der_Architekt
24.09.2016, 14:52
@Thomas52xxx
Es gibt keine "2-Gang-Rücktritt-Schaltung"! Der Rücktritt funktioniert unabhängig von der Schaltung und wird daher bei Benennung dieser nicht erwähnt! Der Rücktritt wirkt auf den Freilauf, der wiederum eine Sache zwischen Hinterradnabe und Zahnkranz(-kassette) ist. Es gibt (eher gab) Freilaufnaben mit Schraubzahnkranz oder Naben mit Freilaufkörper, worauf dann das Ritzelpaket gesteckt und mit einem Abschlussring fixiert wird. Außerdem gibt es Hinterradnaben OHNE Freilauf - im Bahnradsport sind die Pflicht. Man wird also "gezwungen", immer mitzutreten. Auch die ersten Straßenrennräder am Ende des 19. Jahrhunderts und vom Anfang des 20. Jahrhunderts hatten dieses Merkmal ("starre Übersetzung"/"starrer Gang").
"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz
Der_Architekt hat geschrieben:
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Thomas
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Bei uns waren das immer die Proloräder
Der_Architekt
24.09.2016, 18:40
@Thomas52xxx
Wieder was gelernt... Danke!
Nichtsdestotrotz dient der Rücktritt ja dem Verzögern des Hinterrades. Der Begriff ist also irreführend. Schalten tut man ja bei dieser Art Schaltung nicht über das Verzögern, sondern man tippt nur leicht/kurz mit den Pedalen nach hinten, worauf der Schaltvorgang betätigt wird. Wäre ja auch blöde, wenn ich jedes Mal bremsen würde, wenn ich schalte... Ich schätze, dass es sich hierbei um eine Zweigang-Nabenschaltung handelte, die durch kurzes Zurücktreten betätigt wurde.
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Der Alte Fritz
Der_Architekt
24.09.2016, 18:44
@Thomas52xxx
Hier ist ein Bild einer modernen "Zweigangrücktrittschaltungsnabe". Der englische Begriff beschreibt die Sache da schon besser: "Kick Shift". Es ist eine Nabe mit integriertem Planetengetriebe (Nabenschaltung). Geschaltet wird durch das "Kicken" nach hinten. Frage mich gerade nur, ob die auch jedes Mal den Gang wechselt, wenn ich per Rücktritt bremse...
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Der Alte Fritz
Der_Architekt
24.09.2016, 18:45
@Thomas52xxx
Was die nicht alles für einen Müll bauen und unters Volk bringen wollen. Am besten ist immer noch eine gut gewartete Kettenschaltung. Die hat sich nicht zufällig durchgesetzt.
"Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meine Hunde."
Der Alte Fritz
Lok24
25.09.2016, 09:13
Als Antwort auf den Beitrag von Der_Architekt
Editiert von
Lok24
25.09.2016, 09:26
Der_Architekt hat geschrieben:
Der_Architekt
25.09.2016, 09:35
@Lok24
Hallo,
ganz einfach: Bei einer Nabenschaltung verursachen die vielen Zahnräder des Planetengetriebes enorme Widerstände bei der Umwälzung. Dadurch ergibt sich ein höherer Tretwiderstand. Bedeutet also bei gleichen Kraftaufwand geringere Geschwindigkeit und höherer Verschleiß!
Zweiter extrem wichtiger Grund: Die Komponenten einer Kettenschaltung sind leichter als eine Nabe mit Schaltgetriebe! Geringeres Gewicht des Fahrrads wirkt sich positiv aufs Beschleunigungsverhalten aus.
Noch ein Grund: Es ergeben sich bei einer modernen Kettenschaltung mehr mögliche Über-/Untersetzungen. Soweit ich weiß, ist die Speed Hub Nabenschaltung von Rohloff immer noch mit 14 Gängen das Maß der Dinge. Die sieht dann auch dementsprechend fett und klobig aus und wiegt viel. Eine moderne Kettenschaltung fürs Rennrad von Campagnolo zum Beispiel umfasst 2x11 theoretische Gänge - 11 Ritzel auf dem Freilaufkörper der Hinterradnabe und zwei Kettenblätter auf der Kurbelgarnitur. Theoretisch deshalb, da man die Kette nicht im extremen "Diagnonallauf" fahren sollte, will man Kette, Ritzel und Kettenblatt nicht unnötig verschleißen.
4. Grund: Mit einer Kettenschaltung sind feinere Abstufungen der Übersetzungsverhältnisse möglich.
Zur Wartung: Wartungsärmer ist sicherlich die Nabenschaltung, da hast du Recht. Allerdings gehört die regelmäßige Wartung und Pflege eines Fahrrads sowieso zu den unabdingbaren Dingen, will man auf lange Zeit Freude an seinem Drahtesel haben. Eine Kette ist schnell gereinigt und neu geschmiert, auch Schaltwerk und Umwerfer lassen sich einfach reinigen.
Ich war 10 Jahre lang aktiver Radsportler (Leistungssport), ich weiß also, wovon ich rede. Glaub mir, wenn die Nabenschaltung besser wäre, würden sie heute bei der Tour de France damit rumfahren - machen sie aber nicht aus oben genannten Gründen.
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Der Alte Fritz
Der_Architekt
25.09.2016, 09:42
@Lok24
Ach so, noch was: Rücktritt ist sowieso das Allerletzte. Meiner Meinung nach sollte das verboten werden, weil es die Verkehrssicherheit gefährdet. Eine Bremse muss IMMER voll einsatzbereit sein und zwar UNABHÄNGIG von der Pedalstellung! Wenn man mit den Tretkurbeln gerade in der "18-Uhr-Stellung" ist, wird's schwierig mit dem kraftvollen Zurücktreten und Verzögern.
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Der Alte Fritz